- ladinisch
- la|di|nisch 〈Adj.〉 zu den Ladinern gehörig, von ihnen stammend ● \ladinische Mundart M. des Rätoromanischen
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la|di|nisch <Adj.>:a) die Ladiner betreffend, zu ihnen gehörend;b) in der Sprache der Ladiner [verfasst].* * *
Ladinisch,1) deutsche Adaptation von italienisch »ladino«, das von G. I. Ascoli zur Bezeichnung der romanischen Mundarten zwischen dem Sankt Gotthard und der Adria, die außerhalb Italiens traditionellerweise Rätoromanisch genannt werden, geprägt wurde; 2) Kurzform für Dolomitenladinisch (auch Zentralladinisch oder Sellaladinisch). - Ladin ist die einheimische Benennung der engadinischen Varianten (Vallader und Putér) des Bündnerromanischen sowie der Name des romanischen Idioms des mittleren Gadertales.Unter Dolomitenladinisch versteht man die vier Mundarten, die um die Sellagruppe gesprochen werden, nämlich Gadertalisch (unterteilt in Abteitalisch und Ennebergisch) sowie Grödenerisch in Südtirol, Fassanisch im Trentino und Buchensteinisch in der Provinz Belluno; im weiteren Sinne rechnet man bisweilen auch Mundarten des Cadore, v. a. den Dialekt von Cortina d'Ampezzo, zum Dolomitenladinisch Wahrscheinlich handelt es sich beim Dolomitenladinisch um den Rest der Romanität des Eisack- und Pustertales, die dort bei der bayerischen Landnahme in die Hochtäler abgedrängt wurde und so in der Sprache fortleben konnte.Das Dolomitenladinisch weist einige phonetische (Palatalisierung von c vor a, Erhaltung von nachkonsonantischen l, Erhaltung von Auslaut -s, starke Synkopierungstendenz), morphologische (s-Plurale neben i-Pluralen, 2. Person auf -s) und syntaktische (obligatorisches Subjektpersonalpronomen, adverbiale Verbabtönung) Eigentümlichkeiten auf, die Parallelen einerseits im Bündnerromanischen, andererseits im Friaulischen finden. Parallelen zu den italienischen Mundarten des Trentino und des Veneto werden besonders im Wortschatz sichtbar. Seit 1989 besteht eine Schreibnorm. - Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Ansätze zu einer Literatur, die sich nicht als Dialektliteratur des Italienischen betrachtet.J. Kramer: Etymolog. Wb. des Dolomitenladinischen, auf 8 Bde. ber. (1988 ff.);Lex. der romanist. Linguistik (LRL), hg. v. G. Holtus u. a., Bd. 3 (1989).* * *
La|di|nisch, das; -[s] u. <nur mit best. Art.:>
Universal-Lexikon. 2012.